Gumpen
Gumpen
Der Ortsname leitet sich vom Begriff „Gumpe“ ab und beschreibt eine mit Wasser ausgefüllte Mulde. Die beckenartigen Topografie und die frischen Talwiesen lassen heute noch vermuten, dass das Gumpener Tal in Urzeiten in mehrere Seen oder Tümpel unterteilt war. In der urkundlichen Ersterwähnung vom 10. August 1321 wird „Gumpen“, an anderer Stelle „zu den Gumpen“ und „Niedergumpen“ genannt.
Das heutige Gumpen entstand 1968 aus der Fusion der ursprünglich Groß-Gumpen und Ober-Klein-Gumpen (östlich bzw. westlich des Mergbaches) benannten Orte, Ende 1971 wurde es im Rahmen der Gebietsreform dann Ortsteil von Reichelsheim. Durchzogen von der viel befahrenen B38/47 ist Gumpen heute noch geprägt von seiner landwirtschaftlichen Struktur, die im Ursprung aus verstreuten Einzel- oder Doppelgehöften bestand. Ab den 1950er Jahren entwickelten sich zwei Neubaugebiete. Im Küfersweg finden sich ein Spielplatz sowie als kultureller Mittelpunkt und ähnlich einem Dorfgemeinschaftshaus die Sängerhalle des MGV Liederkranz 1962 Gumpen. Auch der Angelsportverein Reichelsheim hat dort eine Teichanlage sowie sein Vereinsheim. Im Rangenweg ist ein Seniorenheim angesiedelt, weiterhin finden sich in Gumpen einige Handwerks- und Gewerbebetriebe, ebenso ein Landgasthaus und ein Ferienbauernhof. Derzeit hat Gumpen ca. 360 Einwohner.
Besonders reizvoll sind die zahlreichen Wanderwege auf den bewaldeten Höhen rund ums Tal. Von dort aus kann man herrliche Panoramablicke genießen, ebenso vom Gumpener Kreuz aus, dem „Tor nach Reichelsheim“. Über die nur 273 m hoch gelegene Passhöhe, Wasserscheide von Gersprenz und Weschnitz sowie markantem Verkehrsknotenpunkt führt auch der Nibelungensteig, ein 130 km langer Qualitätswanderweg von Worms nach Freudenberg bei Miltenberg am Main.
Zusammen mit Klein-Gumpen gibt es eine Freiwillige Feuerwehr, ein gemeinsames Kirchweihfest der Kerbgemeinschaft am 1. Wochenende im Juli sowie ein ansprechend gelegener Friedhof. Im Jahr 2021 wurden mit verschiedenen Veranstaltungen „700 Jahre im Gumpener Tal“ gefeiert. Eine 480-seitige Ortschronik ist seit Ende Oktober 2020 unter anderem beim Ortsvorsteher und im Tourismusbüro der Gemeinde Reichelsheim erhältlich.